Auf der Internationale Dental-Schau starten Erfolgsgeschichten: „Umfassend informiert – richtig investiert“
Wenn die globale Gesamtverfassung unübersichtlich wird, strahlen die verlässlichen Fixsterne umso heller. Eine vollumfängliche Orientierung gibt Zahnärzten, Zahntechnikern und ihren Teams die Internationale Dental-Schau (IDS) 2025 vom 25. bis zum 29. März 2025 in Köln. Dr. Markus Heibach, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Dental-Industrie (VDDI) weist voraus auf wesentliche Trends der Weltleitmesse.
dental:spiegel Herr Dr. Heibach, es ist für Sie fast normal, viele Dentalmessen im Ausland zu besuchen. Welche externen Einflüsse wirken auf die Dentalbranche?
Dr. Markus Heibach: Es gibt weltweit sehr viele positive Entwicklungen im Bereich der Mund- und Zahngesundheit. Auf den Messen im Ausland spüren wir, dass die internationalen Märkte eine höhere Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen signalisieren. Viele Regierungen haben sich zum Ziel gesetzt, immer größeren Teilen der Bevölkerung Zugang zu Gesundheitsleistungen zu ermöglichen. Andererseits gibt es multiple Krisen und schwer einschätzbare Entwicklungen in der Weltlage. Das spüren alle – auch die Gesundheitsbranche, wobei die Zahnheilkunde nach wie vor eine stabilisierende Rolle spielt. Allerdings kommen zurzeit hausgemachte Probleme hinzu, vor allen Dingen eine überbordende Bürokratie. Sie belastet Zahnarztpraxen ebenso wie die Industrie.
In einer solchen Gemengelage gibt die Weltleitmesse IDS Praxen und Laboren die Orientierung, die sie jetzt brauchen. So lassen sich auch in politisch und wirtschaftlich rauem Fahrwasser der Alltag bewältigen und das eigene Vorankommen in den nächsten Jahren auf einer sicheren Grundlage in Angriff nehmen.
Lassen Sie uns gleich in medias res gehen. Was sollte der IDS-Besucher sich besonders genau ansehen?
Auf der IDS lassen sich ideal entscheidende Anschaffungen und langfristige Therapie- und Werkstoffstrategien eruieren und vorbereiten nach dem Motto „umfassend informiert – richtig investiert“. Zu den Großprojekten zählen klassischerweise Behandlungseinheiten, so etwa zum Austausch in die Jahre gekommener „älterer Semester“ oder zur Ausstattung eines neuen Behandlungszimmers. Je nach der Ausrichtung der Praxis und nach den persönlichen Präferenzen der Behandler sind zunächst einige Grundsatzentscheidungen zu treffen: Universaleinheit oder Prophylaxeeinheit? Schwingbügel- oder Verschiebebahn-Konstruktion? Rechtshänder-, Linkshänder- oder kombinierte Ausführung? Bequemer Einstieg für Senioren oder fröhliche Farben und Anti-Rutsch-Funktion für Kinder oder beides?
Wie entwickelt sich die Ausstattung von Behandlungseinheiten mit speziellem Equipment?
Eine Behandlungseinheit gleicht heute in gewisser Weise einem PC, an den Drucker, Scanner, Kopfhörer, eine externe Kamera und mehr angeschlossen werden können. Im zahnärztlichen Bereich heißen die Peripheriegeräte zum Beispiel: Intraoralscanner, Intraoralkamera, digitale 2D- und 3D-Röntgengeräte. Die klassischen Versorgungssysteme, wie Druckluftversorgung, Absaugung und Betriebswasseraufbereitung, gehören natürlich auch dazu.
Ergänzungen für Praxen mit bestimmten Schwerpunkten beziehungsweise für Spezialisten erhalten in einem immer stärker ausdifferenzierten Markt ein höheres Gewicht. So wird man mit Blick auf endodontologische Behandlungen auf Behandlungseinheiten Wert legen, die standardmäßig mit einem Endo-Motor inklusive den zeitgemäßen „Safety“-Funktionen ausgestattet sind. Zum Beispiel mit einer automatischen Drehmomentkontrolle, mit einem automatischen Stopp bei Überschreiten des kritischen Drehmoments und mit einem Autostopp bei Erreichen des Apex‘. Für schnelle Reaktionszeiten auf unerwünscht hohe Drehzahl- und Drehmoment-Schwankungen oder -ausbrüche sorgen sensorlose Motorsteuerungen, eine Weiterentwicklung gegenüber den herkömmlichen bürsten- und sensorbasierten Motorsteuerungen. Und die Dynamik einer fortlaufenden endometrischen Längenbestimmung während der aktiven Aufbereitung in Kombination mit einer – falls nötig – automatischen Drehrichtungsumkehr hilft dem Zahnarzt dabei, die Feile stets auf dem gewünschten Ziel zu halten.
Lassen Sie uns als Pendant zu den großen Anschaffungen zu den vermeintlich kleinen Dingen des Praxisalltags kommen: Wie bewerten Sie das weite Gebiet der Füllungsmaterialien heute?
Hier scheint mir das Wörtchen „vermeintlich“ das entscheidende zu sein, denn in vielen Praxen dreht sich ein Großteil des Alltags um die Füllungstherapie. Seit Jahrzehnten weist der Trend zu zahnfarbenen Materialien, und verschiedene aktuelle Entwicklungen verstärken ihn sogar noch.
Da es hier nicht die eine Lösung für jede klinische Situation gibt, lohnt sich eine Gesamtschau mit dem Ziel, die Füllungstherapie in der eigenen Praxis zu optimieren. Dabei stößt der IDS-Besucher zum Beispiel auf klassische Komposite für die Inkrementtechnik, auf Bulkfill-Komposite für eine schnelle Füllung „in einem Rutsch“, auf glasfaserverstärkte Komposite für großvolumige Restaurationen und auf Glasionomerzemente für die Füllung ohne Adhäsivtechnik. Neben Marathonläufern, wie den fluoridabgebenden Kompomeren und den klassischen Ormoceren, finden sich neuere Entwicklungen, wie selbstadhäsive Komposit-Hybrid-Kunststoffe. Zu den Innovationen zählen Spezialitäten wie die Nano-Hybrid-Ormocere. Bei ihnen bildet Siliziumdioxid die chemische Basis sowohl für die Füllstoffe als auch – und das ist jetzt neu – für die Harzmatrix.
Zwischen den großen Investitionen für die Praxis und den nur vermeintlich kleinen Verbrauchsmaterialien entfaltet sich auf der IDS vom 25. bis zum 29. März eine Welt der Zahnheilkunde, die noch viel größer ist. Wo würden Sie Akzente setzen?
Die Betrachtung der Peripheriegeräte einer Behandlungseinheit hat es gezeigt: Die digitalen Technologien werden noch wichtiger als bisher. Dazu gehört auch die Einbindung einzelner Geräte oder eines gesamten prothetischen Workflows vom Intraoralscan bis zur laborseitigen Fertigung der Restauration in eine Cloud. Sie erleichtert eine vorausschauende Wartung von Geräten oder die Praxisverwaltung oder die Kommunikation zwischen Praxis, Labor und Patient sowie den Zugriff auf Software inklusive Künstliche Intelligenz. Tiefergehende Fachgespräche an den Messeständen klären, welchen Umfang die angebotenen Cloud-Services aufweisen.
Auf diese Weise lassen sich in vielen Spezialgebieten bewährte und innovative Produkte auf der IDS in Augenschein nehmen, neu entdecken und auf ihre Eignung für die eigene Praxis oder das eigene Labor prüfen. Darum ist schon so manche erfolgreiche Gründung, Übernahme oder medizinische, technische und betriebliche Fortentwicklung auf der Internationalen Dental-Schau gestartet.
Die 41. IDS 2025 wird für die gesamte Dentalbranche wieder ein sehr spannendes Ereignis werden. Es gibt dort vieles zu entdecken, was die Arbeit in Praxis und Labor unterstützt und erleichtert und letztendlich den Patienten zugute kommt.
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