Schwarze Dreiecke zuverlässig schließen

Abb. 23 und 24: Das Ergebnis nach zwei Wochen.
Abb. 23 und 24: Das Ergebnis nach zwei Wochen.

 

Ein 34-jähriger Mann stellte sich mit einem ästhetischen Anliegen vor: Ihn störten die kleinen Diastemata und schwarzen Dreiecke zwischen den von Natur aus eher schmalen Zähnen.

Maarten de Beer

 

Sein Zahnarzt hatte die Lücken bereits mit Komposit verengt, doch war der Patient mit dem Ergebnis nicht zufrieden (Abb. 1). Die schwarzen Dreiecke waren weiterhin vorhanden und gleichzeitig sah man deutlich einen Übergang zwischen Zahn und Komposit. Zudem waren Zahn 11 und 21 unterschiedlich breit ausgefallen, die Restaurationen waren schwer zu reinigen und verfärbten sich schnell (Abb. 2). Hinter den Frontzähnen verlief ein Retentionsdraht und Zahn 11 und 21 waren mit Komposit verblockt (Abb. 3). In jedem Fall musste der Retentionsdraht entfernt werden, denn er verhinderte eine erfolgreiche approximale Restauration.

 

Die Ausgangssituation wurde ausführlich fotografisch dokumentiert. Ein schnell erstelltes Komposit-Mock-up zeigte dem Patienten die Behandlungsmöglichkeiten auf. Nach Einwilligung des Patienten wurde ein Behandlungstermin vereinbart.

 

Die Farbbestimmung stand am Anfang der Behandlung. Es wurde versuchsweise Komposit in verschiedenen Farben auf die Zähne aufgetragen, um festzustellen, welcher Farbton sich am besten in das Umfeld integrierte. Getestet wurde G-ænialTM A’CHORD (GC) in den Farben A2, A1, JE und AE (Abb. 4). Mit kreuzpolarisiertem Licht wurde eine weiche Ausleuchtung ohne Reflektionen erzielt, sodass die Farbe noch besser beurteilt werden konnte (Abb. 5). Beim Schließen von Diastemata oder schwarzen Dreiecken reicht es oft aus, sich für einen einheitlichen Farbton zu entscheiden; eine komplexe Farbschichtung ist hier normalerweise nicht erforderlich. Im vorliegenden Fall erwies sich G-ænial A’CHORD A1 (GC) als am besten passende Farbe.

 

Zunächst wurden der Retentionsdraht und alle Kompositrestaurationen entfernt (Abb. 6 bis 9). Dann wurde von Zahn 15 bis Zahn 25 der Kofferdam (Isodam Heavy, Sigma Dental) angelegt. Mit Ligaturen aus Zahnseide (PTFE- Floss, Tandex) konnte eine zusätzliche Retraktion erreicht werden (Abb. 10). An Zahn 13 wurde eine zusätzliche Kofferdamklammer (Brinker B4, Coltene) angebracht, um den Bereich der Gingivarezession besser zu isolieren und die Retraktion weiter zu verstärken. Der Klammerbogen wurde mit selbstätzendem fließfähigem Komposit stabilisiert (Abb. 11). Die Zähne wurden ausgiebig mit 29-μm-Aluminiumoxid (Aquacare Twin, Velopex) sandgestrahlt und mit 37%iger Phosphorsäure geätzt.

 

Es wurden Primer und Bonder auf alle Zähne aufgetragen. Zahn 13 wurde mit G-ænial A’CHORD A1 (GC) restauriert (Abb. 12), anschließend der mesiale Anteil von Zahn 12 und schließlich Zahn 11 und 21. Um Diastemata oder schwarze Dreiecke erfolgreich zu schließen, ist eine sehr gute zervikale Verbindung notwendig. Dabei sollten beide Zähne gleichermaßen verbreitert werden. Aufgrund des großen Abstands zwischen zervikalem und inzisalem Bereich wurden vor dem eigentlichen Aufbau zuerst kleine Ausbuchtungen auf den approximalen Flächen der beteiligten Zähne mit einem vorgeformten Streifen (BlueView VariStrip, Garrison) geschaffen (Abb. 13 und 14). Nach dem Aushärten dieser Ausbuchtungen konnte der Streifen dann wieder entfernt werden (Abb. 15).

 

Falls erforderlich, kann man in dieser Phase durch Polieren ohne Weiteres noch etwas nacharbeiten, um etwa eine gleichmäßigere Raumverteilung zu erreichen. Derselbe Streifen wurde dann neu positioniert und der Raum zwischen der Ausbuchtung und der Inzisalkante von Zahn 21 mit Komposit aufgefüllt (Abb. 16).

 

Anschließend wurde auch Zahn 11 aufgebaut (Abb. 17), gefolgt von Zahn 22. Dann wurden alle Zähne sorgfältig auf Hochglanz poliert (Diacomp Plus Twist, EvE). Approximalkontakte und die Übergänge wurden mit Zahnseide überprüft (Abb. 18 bis 20). Schließlich wurde ein neuer Retentionsdraht angebracht (Abb. 21).

 

Unmittelbar nach der Behandlung ist normalerweise immer noch ein schwarzes Dreieck zu sehen, weil der Kofferdam die Gingiva retrahiert hat. Außerdem können sich Farbunterschiede zwischen Zähnen und Komposit durch das Austrocknen ergeben. Über diese beiden Phänomene sollte man Patienten immer vorab informieren (Abb. 22).

 

Der Patient stellte sich zwei Wochen später zur Nachuntersuchung vor. Die Kompositanteile waren optisch sehr schön in das natürliche Gebiss integriert; außerdem hatte sich die Papille wieder fast vollständig neu aufgebaut (Abb. 23 und 24).

– AUTOR
Maarten de Beer, Niederlande

– KONTAKT
GC Germany GmbH
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61348 Bad Homburg
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