„Ein Schritt zu mehr Lebensqualität für den Patienten“

Pressekonferenz Zest Anchors, Frankfurt/Main 16.03.2016 (c) Sarah Kastner / Team Uwe Nölke | Fotografie & Film für Menschen & Unternehmen, D-61476 Kronberg, Brunnenweg 21, T +49 6173 321413, look@team-uwe-noelke.de, www.team-uwe-noelke.de

Prof. Dr. Dr. h. c. Andrej M. Kielbassa zum neuen LOCATOR R-TxTM:

„Ein Schritt zu mehr Lebensqualität für den Patienten“

Herr Professor Kielbassa, was bedeutet für Sie „dentale“ Lebensqualität?

Schöne und gesunde Zähne gelten in unserer heutigen Gesellschaft nicht nur als Statussymbol, sondern auch als wichtiger Faktor für eine akzeptable Lebensqualität. Zähne und Lächeln bestimmen zum einen Aussehen und Attraktivität eines Menschen maßgeblich mit und stehen für Gesundheit und Vitalität. Zum anderen sind sie Teil eines Abbeiß- und Kauapparates, dessen Funktionalität bis ins hohe Alter erhalten werden will. Gerade für ältere Patienten stellt die Ernährung in Gesellschaft beispielsweise einen wesentlichen Bestandteil des täglichen Ablaufs dar. Doch selbst trotz vorhandener prothetischer Versorgung ist bei älteren Patienten die Kaufähigkeit oft eingeschränkt. Da diese Patientengruppe im Zuge des demografischen Wandels wächst, sind Lösungen gefragt, die auch mit steigendem Alter die Lebensqualität wahren. Sollen diese Lösungen nicht „im Wasserglas landen“, kann eine implantatgetragene Versorgung in vielen Fällen die Kaufähigkeit der Betroffenen optimieren.

Eine implantatprothetische Behandlung bringt gerade bei älteren Patienten besondere Herausforderungen mit sich. Können Sie diese näher erläutern?

Das Feld der Seniorenzahnheilkunde erfordert zweifelsohne besondere Aufmerksamkeit und muss bereits in der zahnmedizinischen Ausbildung fest verankert werden. Es setzt generelles Wissen um die Alterungsprozesse und Aspekte wie Multimorbidität, Mundtrockenheit oder Ernährungsgewohnheiten voraus. Kommt es zu einer implantologischen Therapie, ist einiges mehr zu beachten. Um hierbei den Anforderungen an ein sicheres chirurgisches Vorgehen zu entsprechen, müssen physiologische Alterungsprozesse des Knochengewebes einbezogen werden, da es – unter anderem aufgrund der reduzierten Belastungen – diversen Anpassungsprozessen unterworfen ist. Insgesamt betrachtet sollte sich die prothetische Versorgung in Bezug auf Handhabung und Reinigung des Zahnersatzes als wenig belastend für die älteren Patienten gestalten, gleichzeitig aber ein hohes Maß an Funktionalität, Halt und Langlebigkeit bieten. Der Kommunikation kommt hierbei eine besondere Rolle zu: Da das Altern von einer Reduktion des Seh- oder Hörvermögens sowie der kognitiven und motorischen Fähigkeiten begleitet wird – all dies kann die Therapiefähigkeit von der Planung bis hin zur Nachsorge beeinträchtigen – müssen sich Behandler und Behandlung den Bedürfnissen der Patienten anpassen.

Welche Vorteile bietet hierbei die Verankerung herausnehmbarer, implantatgetragener Prothesen mit dem neuen LOCATOR R-Tx?

Zahnlose Kieferbereiche unterliegen aufgrund der angesprochenen fehlenden physiologischen Belastungen durch die natürlichen Zähne einem kontinuierlichen Knochenabbau, was das Erreichen eines optimalen Prothesenhalts komplizierter gestalten kann. Die Verwendung des LOCATOR-Systems kann diese Komplikationen abmildern. Empfohlen wird die Platzierung von mindestens zwei bis vier mit LOCATOR-Abutments ausgestatteten Implantaten, um für einen stabilen Halt der Prothese zu sorgen, und um eine adäquate Kaufunktion wiederherzustellen. Die neue Generation LOCATOR R-Tx kombiniert die Vorzüge des bekannten LOCATOR-Systems mit zahlreichen funktionellen Verbesserungen und sollte unter anderem den Tragekomfort steigern. Erwähnenswert ist das überarbeitete Design des Abutments, welches duale Bindungsfunktionen mit sich bringt und durch seine kegelförmige Form das Einsetzen und Ausrichten der Prothese erleichtert. Ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Aspekt ist die wirtschaftliche Komponente. Zwar besitzt beispielsweise auch die festsitzende Versorgung einen gewissen Charme, da diese beispielsweise im Oberkiefer gaumenfrei gestaltet werden kann. Allerdings sind Indikationsstellung sowie Knochensituation hier besonders zu beachten und es werden mehrere Pfeiler benötigt – für den Patienten ist dies nicht zuletzt eine ökonomische Frage. Auch eine teleskopgetragene Lösung ist gegenüber der LOCATOR-Versorgung um ein Mehrfaches kostenintensiver. Dies ist insofern relevant, da auch viele der zunehmend älteren Patienten mehr und mehr wirtschaftliche Aspekte in Ihre Überlegungen einbeziehen. Gegenüber der Totalprothese liegen die Vorteile auf der Hand: Implantatgetragene Versorgungen bieten nicht nur einen festeren Halt des Zahnersatzes, sondern durch den Verzicht auf Haftcreme auch hygienische (und nicht zuletzt wirtschaftliche) Vorteile. Vor dem Hintergrund dieser Aspekte stellt die LOCATOR-getragene Versorgung eine attraktive Option für viele heutige und zukünftige Patienten dar – mit Vorteilen gerade für bereits betagte Patienten.

Parallel zum Patienten „altert“ auch sein Zahnersatz. Wie können Prothesenträger einen bestmöglichen Tragekomfort und lange Haltbarkeit sicherstellen?

Hierzu bedarf es wie auch bei den natürlichen Zähnen einer angemessenen Mund- bzw. Prothesenhygiene, die durch den Patienten selbst oder durch zu unterweisende Angehörige oder Pflegende gewährleistet sein muss. Generell bringt hier eine herausnehmbare, LOCATOR-getragene Lösung hygienische Vorteile mit sich. Doch auch im Vergleich zu alternativen Versorgungsformen punktet das System, da die Herausnahme und Reinigung von Stegen beispielsweise erhöhte Herausforderungen gerade für ältere, mobilitätseingeschränkte Patienten mit sich bringt. Beim neuen LOCATOR R-Tx könnte sich die genannte duale Bindungsfunktion als vorteilhaft für die Hygiene erweisen, da das Fehlen eines inneren Halteelements im Abutment die Ansammlung von Plaque- und Nahrungsresten reduziert und einen korrekten Sitz gewährleistet. Diese Aspekte sollten in der tagtäglichen Praxis wie auch in der universitären Ausbildung besondere Beachtung finden. In dieser Hinsicht ist die nächste Generation ein kleiner Schritt für den Behandler, kann aber gerade für ältere Patienten einen großen Schritt hin zu mehr Lebensqualität bedeuten.


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