Die Seitenzahnrestauration mit GC Essentia:
Perfekte Ästhetik bei reduziertem Materialaufwand
In vielen Bereichen der modernen Zahnheilkunde gibt es den Ansatz, Verfahren zu vereinfachen und die Materialvielfalt zu reduzieren; so auch in der direkten Restaurationstherapie. Hier soll das Komposit-Schichtverfahren mit GC Essentia ästhetische Restaurationen mit Zweifarbschichtung und einer Begrenzung auf nur sieben Farben ermöglichen. Dr. Beck-Mußotter wendet das Material bereits seit Längerem erfolgreich an und ist von der Einfachheit des Systems überzeugt. Von seinen Erfahrungen berichtet er in der nachfolgenden Fallbeschreibung.
Dr. Joachim Beck-Mußotter
Die moderne Füllungstherapie fordert vermehrt natürlich aussehende Versorgungen, die sich harmonisch in ihre Umgebung integrieren. Dazu wird eine Vielzahl von Kompositen angeboten, die innerhalb ihres Systems eine große Auswahl an Farbtönen und Farbsättigungen beinhalten. Essentia geht hier einen neuen Weg und ermöglicht perfekte und vorhersagbare Farbergebnisse bei reduziertem Materialaufwand. So bietet es meiner Erfahrung nach in der täglichen Anwendung die Vorteile einer guten Polierbarkeit und eines perfekten Oberflächenglanzes.
/// Das Material
Essentia ist ein lichthärtendes, röntgensichtbares Universal-Komposit. Das Besondere hierbei ist sein neues Farbkonzept: Es basiert nicht mehr auf den unterschiedlichen Farbtönen, die als A, B, C und D hinlänglich bekannt sind (traditionelle Vita-Farben), sondern stützt sich auf eine sehr einfache Auswahl von sieben Farbtönen. Diese folgen in Anlehnung an den natürlichen Schmelz und das Dentin altersentsprechend der Intensität sowie der Helligkeit eines Zahnes. Damit stehen drei Dentin-Farbtöne (Light Dentin, Medium Dentin und Dark Dentin) und zwei Zahnschmelz-Farbtöne (Light Enamel und Dark Enamel) zur Verfügung. Mit dem Monofarbton „Universal“ lässt sich leicht eine einfarbige Restauration bei kleinen Kavitäten oder im Seitenzahnbereich herstellen. Ich greife aber aufgrund der Einfachheit des Essentia-Systems auch hier lieber auf die genannten verschiedenen Farbkompositionen zurück, mit denen man meiner Erfahrung nach noch ästhetischere Ergebnisse erhält. Die individuelle Vorauswahl treffe ich dabei mithilfe vorgehärteter Inkremente direkt am Zahn. Gerne wende ich außerdem den siebten Ton im Bunde an – den Masking Liner. Seine Konsistenz ist dünnflüssiger, sodass er besonders in der Tiefe und für schwer zugängliche Bereiche einer Kavität geeignet ist, um verfärbte Bereiche mit einer dünnen, opaken Schicht abzudecken. Darüber hinaus stehen vier Modifier (Red-Brown, Black, White und Opalescent) zur Verfügung, um die Restaurationen schnell zu individualisieren.
Ich verwende Essentia seit ca. 11 Monaten für alle Kavitätenklassen im Front- und Seitenzahnbereich. In Fällen mit besonders großen bzw. tiefen Seitenzahndefekten kombiniere ich es oftmals auch mit G-ænial Posterior (GC). Dieses sorgt mit einem stark verdichteten Füllkörperanteil für hohe mechanische Stabilität und gute Stopfbarkeit, während an der Oberfläche Essentia durch seine einfache Modellierbarkeit und gute Polierbarkeit überzeugt. Das Ergebnis sind hochästhetische und stabile Restaurationen.
Aufgrund der einfachen Anwendung von Essentia sind aus meiner Sicht besondere Hinweise für den Umgang mit diesem Produkt überflüssig. Natürlich wird Essentia nur unter Kofferdam eingesetzt. Für mich hat sich die Aufbewahrung des Materials im Kühlschrank bewährt, da es sich dann besser modellieren lässt.
/// Klinischer Fall
Der 39-jährige Patient stellte sich mit Teilverlust einer Komposit- und Amalgamfülllung sowie Sekundärkaries an 37 vor (Abb. 1). Nach Aufklärung über die verschiedenen Versorgungsmöglichkeiten entschieden wir uns gemeinsam mit dem Patienten für die Restauration in direkter Füllungstherapie.
Nach der Leitungsanästhesie mit Artinestol (Merz Dental) wurden die insuffizienten Füllungsreste entfernt und die Sekundärkaries exkaviert. Anschließend wurde der Kofferdam (KKD®) angelegt. Zunächst erfolgte die Farbauswahl. Dazu wurden vorgehärtete Inkremente aus Essentia auf die Zahnoberfläche gelegt und die erforderlichen Farbtöne entsprechend abgestimmt (Abb. 2). Auf diese Weise wurde Essentia in den Tönen Medium Dentin und Light Enamel ausgewählt.
Anschließend wurde eine Unterfüllung (TheraCalTM LC; Bisco) appliziert. Für die adhäsive Vorbereitung der Kavität wurden die Schmelzränder mit 37 %-iger Phosphorsäure (Dᵒrect Ätzgel; dᵒrect) 30 Sekunden lang angeätzt (Abb. 3) und dann die Oberfläche mit Wasserspray 20 Sekunden abgesprüht. Ein Mehrschritt-Adhäsivsystem (Syntac Classic; Ivoclar Vivadent) kam entsprechend der Gebrauchsanweisung zur Anwendung; in den tiefen Teilen der Kavität wurde der Masking Liner (ML) von Essentia (Abb. 5 – 8) verwendet. Damit lassen sich diese oft stark verfärbten Bereiche gut mit einer dünnen, opaken Schicht abdecken. Nach der Masking Liner-Polymerisation für 20 Sekunden (Bluephase 20i, Ivoclar Vivadent) erfolgte der Kompositaufbau (Abb. 9) mit Essentia Medium Dentin in Mehrschichttechnik (Schichtstärke maximal 1 bis 1,5 mm). Es wurde intermittierend polymerisiert (jeweils 20 Sekunden/Bluephase 20i; Ivoclar Vivadent). Für die letzte okklusale Schichtung wurde Essentia Light Enamel verwendet und vor der Lichtpolymerisation entsprechend modelliert (emori-Set, stoma® und Pinsel von GC). Anschließend ließen sich mit dem Red Brown Modifier die Seitenzahnfissuren gut charakterisieren. Nach Auftrag eines Glycerin-Gels zur Vermeidung einer Sauerstoffinhibitionsschicht wurde für 20 Sekunden polymerisiert (Abb. 10). Es schloss sich die Politur mit Gelbringdiamant, Sof-LexTM (3M Espe), Occlubrush® (Kerr) und DiaPolisher Paste (GC) an. Zum Behandlungsabschluss integrierte sich die Restauration farblich gut in die Umgebung (Abb. 11).
/// Fazit
Essentia entspricht dem Trend, die Arbeitsabläufe in der Praxis zu vereinfachen. Wie das klinische Fallbeispiel zeigt, lassen sich im Seitenzahnbereich mit Essentia hochästhetische Restaurationen in kurzer Zeit einfach und problemlos herstellen. Meiner Einschätzung nach wird sich die Reduktion der Komplexität klassischer Farbsysteme durchsetzen.
– AUTOR
Dr. Joachim Beck-Mußotter, Zahnarzt
– KONTAKT
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