Indirekte Pulpaüberkappung mit der bewährten Calciumhydroxidpaste Calcicur

 

Calcicur mit der gewohnt cremigen Konsistenz ist das ideale Material für direkte und indirekte Überkappungen, für temporäre Wurzelkanalfüllungen und zur Auskleidung von Kavitäten als Schutz vor der Säureexposition von Zementen. Es handelt sich um eine röntgensichtbare, gebrauchsfertige Calciumhydroxidpaste auf wässriger Basis mit 45 %igem Calciumhydroxidanteil.

Im folgenden Fall kam Calcicur für die indirekte Pulpa-Überkappung zum Einsatz, um eine endodontische Behandlung zu vermeiden und die Vitalität der Pulpa zu erhalten. Dank seines hohen pH-Werts von >12,5 tritt ein antimikrobieller Effekt auf, der die hier zunächst gewählte temporäre Versorgung unterstützte und die Grundlage für die definitive Versorgung bildete.

Eine jugendliche Patientin zeigte die Symptome einer tiefen kariösen Läsion an Zahn 16. Die Sichtkontrolle nach der Exkavation zeigte, dass eine scheinbar kleine kariöse Läsion fast bis zur Pulpa vorgedrungen war und zu einer erheblichen Zerstörung der Zahnkrone bei nahezu vollständigem Erhalt der Höcker geführt hatte.

Zur Erhaltung der Vitalität der Pulpa wurde nach Reinigung und Trocknung der Kavität (Abb. 1a/1b) der Boden indirekt mit Calcicur (VOCO) überkappt (Abb. 2a). Hierzu wurde das Material dünn auf den Kavitätenboden aufgetragen bis die gewünschte Dicke von 0,5 mm erreicht war. Jede einzelne Schicht wurde kurz trocknen gelassen bzw. mit dem Luftpuster vorsichtig getrocknet. Die Kavitätenränder wurden nicht touchiert und ggf. anhaftendes Material wurde sorgfältig entfernt.

Anschließend wurde die Kavität temporär mit einem Glasionomer-Restaurationsmaterial (Ionostar Plus, VOCO) gefüllt (Abb. 2b). Es war geplant, den Zahn 4-8 Wochen zu beobachten, um mögliche Anzeichen eines Misserfolgs rechtzeitig erkennen zu können.

Einen Monat später kam die Patientin beschwerdefrei zur weiteren Behandlung. Nach Isolierung des Arbeitsfeldes und Trockenlegung wurde die 4 Wochen zuvor gelegte Glasionomerzement-Füllung entfernt. Das Calcicur ließ sich vollständig entfernen (Abb. 3). Nach Reinigung und Desinfektion mit Natriumhypochlorit sowie anschließender Trocknung wurde der Zustand eines perfekt sauberen und remineralisierten Kavitätenbodens erzielt.

Der weitere Füllungsaufbau wurde mit einem lichthärtendem kunststoffmodifiziertem Glasionomerzement (Ionoseal, VOCO) zur Unterfüllung vorgenommen und mit einem hochgefüllten thermoviskosen Composite (VisCalor bulk, VOCO) in einem Schritt abgeschlossen.

Fotos: Dr. Tomislav Skrinjaric, Zagreb (Kroatien)