„R2C– TheRoot to Crown Solution“

Abb. 1: Ein schlüssiges Konzept für alle Behandlungsschritte von der Wurzel bis zur Krone: R2C von Dentsply Sirona.

Abb. 1: Ein schlüssiges Konzept für alle Behandlungsschritte von der Wurzel bis zur Krone: R2C von Dentsply Sirona.

 

 

Von der Wurzel bis zur Krone auf wissenschaftlichem Fundament

Konsequent zu Ende gedacht umfasst ein endodontischer Eingriff weit mehr als die Aufbereitung, Spülung und Obturation des Wurzelkanals. Schließlich gilt es im Anschluss an diese Behandlungsschritte, den gefüllten Wurzelkanal möglichst dicht zu verschließen und sowohl Funktion als auch Ästhetik des Zahns dabei wiederherzustellen. Schlägt auch nur ein einziger Schritt in dieser Prozesskette fehl, so können sich die Erfolgsaussichten der gesamten Behandlung drastisch reduzieren. Aus diesem Grund hält Dentsply Sirona mit „R2C – The Root to Crown Solution“ ein Behandlungssystem bereit, das verlässliche Ergebnisse in allen Teilbereichen des endodontisch-restaurativen Workflows ermöglicht und zugleich auf einem soliden wissenschaftlichen Fundament fußt.

 

Eine Wurzelkanalbehandlung ist mit der sich anschließenden koronalen Versorgung eng verwoben. Diese Aussage trifft nicht nur auf den Behandlungsablauf selbst, sondern auch auf die mit ihm verbundenen Erfolgsaussichten zu. So führte etwa in einer Untersuchung von Ray und Trope[1] die Kombination von suffizienter Wurzelkanalfüllung und dichter koronaler Versorgung in 90 Prozent der Fälle zu einer apikalen Entzündungsfreiheit, womit den Autoren zufolge die Bedingungen für einen Behandlungserfolg gegeben waren. Erwiesen sich jedoch einer oder sogar beide Teilbereiche als unzureichend, nahm die Erfolgsquote drastisch ab. So zeigten Fälle mit insuffizienter Wurzelkanalfüllung, aber dichter koronaler Versorgung nur noch zu 68 Prozent eine apikale Entzündungsfreiheit. Ließ sich eine suffiziente Wurzelkanalfüllung in Verbindung mit einer undichten koronalen Versorgung beobachten, fiel der Wert sogar auf 44 Prozent. Waren sowohl der endodontische als auch der restaurative Part insuffizient ausgeführt worden, so lag die Erfolgsquote schließlich nur noch bei 18 Prozent.

 

/// Kaum zu überschätzen: die koronale Versorgung

Neben der naheliegenden Erkenntnis, dass eine vollständig suffizient durchgeführte Behandlung die Erfolgswahrscheinlichkeit signifikant steigert, zeigt die Untersuchung auch Folgendes: Der koronale Verschluss ist für den Behandlungserfolg von größerer Wichtigkeit als die Wurzelkanalfüllung selbst. In eine ähnliche Richtung weisen die Metaanalyse von Pashley und Tay et al.[2]sowie eine in Kooperation mit einer US-amerikanischen Versicherungsgesellschaft durchgeführte Studie[3]. Entsprechend bedeutsam erscheint es, Aufbereitung, Spülung und Obturation eine adäquate Restauration der Krone folgen zu lassen.

 

Dass diese entgegen lange Zeit vorherrschender Einschätzungen nicht unbedingt indirekt vorgenommen werden muss, legen die Ergebnisse einer Untersuchunge von Dammaschke et al.[4] aus dem Jahr 2013 nahe. Die Studie zeigte, dass mit einer direkten Kompositrestauration versorgte endodontischbehandelte Zähne eine nahezu identische klinische Überlebensdauerzeigten wie Zähne, die mit diversen Typen von Metallstiftenund einer indirekten Restauration versorgt worden waren – vorausgesetzt, die Zugangskavitäten umfassten nicht mehr als drei zu ersetzende Flächen. Je nach Ausmaß des endodontischen Eingriffs erscheint es daher durchaus sinnvoll, eine direkte Versorgung in Erwägung zu ziehen.

 

/// Von der Diagnose bis zur Rekonstruktion der Krone

Aufgrund der großen Bedeutung der koronalen Versorgung für den Gesamterfolg umfasst das Behandlungskonzept R2C neben Diagnose-Tools wie der 3D Endo Software, Aufbereitungsfeilen wie ProTaper Next oder WaveOne Gold und vielen weiteren aus endodontischer Sicht relevanten Komponenten auch alles Notwendige für die anschließende Restauration. Fällt dabei die Entscheidung für eine direkte Versorgung mit Komposit, so steht dem Behandler mit dem Teilmatrizensystem Palodent V3, dem Universaladhäsiv Prime&Bond active sowie dem fließfähigen Bulkfüll-Komposit SDR flow+ und dem nanokeramischen Füllungsmaterial ceram.x eine Reihe bewährter Werkstoffe und Hilfsmittel zur Verfügung.

 

Insbesondere mit Blick auf dasFüllungsmaterial sorgt dabei eine Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen für ein hohes Maß an Sicherheit. So verfügt das fließfähige Bulkfill-Komposit SDR flow+ über eine Vielzahl praxisrelevanter Materialeigenschaften. Dazu zählen neben einem besonders geringen Polymerisationsstress[5]und einer exzellenten Selbstnivellierung auch eine vorteilhafte Adaptation an die Geometrie der Kavität[6]. Zudem konnte eine Untersuchung an der Universität Leuven, Belgien, zeigen, dass SDR flow+ bei Kavitäten mit einem hohen C-Faktor (gemeint ist damit das Verhältnis gebundener zu ungebundener Kompositoberfläche) für eine signifikant höhere Verbundfestigkeit sorgte als vergleichbare Werkstoffe[7]. Dies ist gerade im Zusammenhang mit endodontisch behandelten Zähnen relevant, da diese häufig Kavitäten mit hohem C-Faktor aufweisen. Eine klinische 6-Jahres-Studie schließlich bescheinigt der Bulkfill-Technik mit SDR* bei Füllungen der Klasse I und II eine ebenso gute Leistungsfähigkeit wie konventionell geschichteten Füllungen[8].

 

/// Wissenschaftliche Evidenz für mehr klinische Sicherheit

Ebenfalls ausgiebig untersucht wurde das nanokeramische Füllungsmaterial ceram.x, sowohl hinsichtlich seiner Biegefestigkeit[9]und seiner Ermüdungsbeständigkeit[10]als auch in Bezug auf seine Verschleißfestigkeit[11]. Letzterer Aspekt wurde sogar an vier Standorten, den Universitäten in Amsterdam, Creighton, Marburg und Zürich, untersucht. Betrachtet man die Gesamtheit dieser Laborstudien, so bescheinigen sie ceram.x nicht nur eine sehr hohe Festigkeit, sondern darüber hinaus einen niedrigen Verschleiß unter Kaukrafteinwirkung. Somit lassen sich mit diesem Material langlebige Restaurationen selbst im kaubelasteten Seitenzahnbereich realisieren.

 

/// Fazit für die Praxis

Die restaurative Versorgung endodontisch behandelter Zähne ist für den Gesamterfolg von großer Bedeutung. Mit „R2C – TheRoot to Crown Solution“ steht Zahnärzten heute ein Behandlungskonzept zur Verfügung, das diesem Umstand Rechnung trägt. Denn über die Instrumente und Hilfsmittel für die Wurzelkanalaufbereitung und ‑füllung hinaus umfasst es alle für eine sichere und langlebige direkte koronale Restaurationnotwendigen Komponenten – darunter insbesondere wissenschaftlich gut untersuchte Füllungsmaterialien. Sollte eine direkte Versorgung keine Option sein, finden Behandler im Rahmen von R2C mit der Core&Post Solution ein ebenfalls bewährtes Protokoll für indirekte Restaurationen vor.

 

– AUTOR

Marius Urmann

 

– KONTAKT

Dentsply Sirona
Fabrikstrasse 31
64625 Bensheim
E-Mail: service-konstanz@ dentsplysirona.com
Internet: www.dentsplysirona.com

 

 

Abb. 2: Im Vergleich zu konventionellen methacrylatbasierten Kompositen zeigte SDR* sowohl bei Schrumpfungsstress als auch Schrumpfungsrate die niedrigsten Werte5.
Bild: Dentsply Sirona
Abb. 3:Die Studie von van Dijken und Pallesen8 zeigt: Die Bulkfill-Technik mit SDR bewegt sich beim Recall nach 6 Jahren auf einem gleich hohen Niveau wie die konventionelle Schichttechnik.
Bild: Dentsply Sirona
Abb. 4:Die mittlere Biegefestigkeit von ceram.x liegt selbst im 4-Punkt-Biegeversuch über 100 MPa und übersteigt somit den Grenzwert für indirekte Restaurationen nach ISO 4049 im 3-Punkt-Biegeversuch9.

 

 

 

 

 

 

 

 

Literatur:

[1]Ray, Trope: Periapical status of endodontically treated teeth in relation to the technical quality of the root filling and the coronal restoration. Int Endod J 1995,28, 12-18.

[2]Pashley, Tay: Impact of the quality of coronal restoration versus the quality of RC fillings on success of RCT: a systematic review and meta-analysis. J Endod 2011

[3]Salehrabi, Rotstein: Endodontic treatment outcomes in a large patient popula-

tion in the USA: an epidemiological study. J Endod 2004;30:846–50.

[4]Dammaschke, Nykiel, Sagheri, Schäfer: Influence of coronal restorations on the fracture resistance of root canal-treated premolar and molar teeth: a retrospective study. Aust Endod J. 2013 Aug;39(2):48-56

[5]Ilie, Hickel: Investigations on a methacrylate-based flowable composite-based on the SDR technologie. Dental Materials 27 (2011), 348-355

[6]Scotti, Comba, Gambino, Paolino, Alovisi, Pasqualini, Berutti: Microleakage at enamel and dentin margins with a bulk fill flowable resin. Eur J Dent 2014;8:1-8.

[7]Van Ende, De Munck, Van Landuyt, Van Meerbeek: Bulk-filling of high C-factor cavities: Effect on adhesion to cavity bottom dentine. University of Leuven, Belgium. Dental Materials 29 (2013), 269-277

[8]van Dijken JWV, Pallesen U: Bulk-filled posterior resin restorations based on stress-decreasing resin technology: a randomized, controlled 6-year evaluation. Eur J Oral Sci (2017) Aug;125(4):303–309. doi: 10.1111/eos.12351. Epub 2017 May 19.

[9]Lohbauer U and Belli R (2015). Report to DENTSPLY DeTrey GmbH

[10]Ebd.

[11]Latta MA (2015). Report to DENTSPLY DeTrey GmbH

 

* Die SDR®Technologie bietet verschiedene Produkte wie SDR®, SureFil SDR®flow, SureFil SDR®flow+ und das neue SDR®flow+. Die Materialien sind selbstnivellierend und adaptieren sich daher exzellent an die Kavität, sie ermöglichen bis zu 4 mm starke Bulk-Füllungen und sie zeichnen sich durch einen extrem niedrigen Polymerisationsstress aus.