Natürlich, gesund, sicher:
Perfektes Licht für die Zahnbehandlung
Licht ist nicht gleich Licht. Je nach Zusammensetzung bietet es unterschiedliche Qualitäten der Beleuchtung. Diese Eigenschaft wird in vielen Bereichen gezielt genutzt: im Alltag, in der Kunst, im Beruf. Geht es um die Gesundheit, erhält Licht eine besondere Bedeutung – sowohl für die Behandler als auch die Patienten.
LED-Leuchten setzen sich im privaten, beruflichen und medizinischen Bereich immer mehr durch. Es ist noch gar nicht so lange her, dass die klassischen Glühbirnen aus den Verkaufsregalen weichen mussten. Wegen der schlechten Energieeffizienz erließ die EU stufenweise Herstellungs- und Vertriebsverbote. Privatpersonen und die Industrie stiegen in der Folge mehr und mehr auf die energiesparende „LED“ als Leuchtmittel um, und stellten dabei fest, dass sich auch die Lichtqualität verbessern ließ.
Auch immer mehr Kliniken und Arztpraxen verwenden eine LED-Beleuchtung, weil eine gute Sicht die Sicherheit der Patienten und Behandler erhöht. Ein Lichtkonzept getreu dem Motto „Hauptsache hell“ wird den heutigen Anforderungen einer guten und effizienten Klinik- und Praxisführung nicht gerecht. Das hat auch die Universitätsklink Leipzig erkannt und stattete sämtliche Gebäude der Uniklinik mit insgesamt 1.288 LED-Leuchten aus. Für eine Zahnarztpraxis bedeutet der gezielte Einsatz von LED-Lichtquellen einen Mehrwert auf drei Ebenen: natürliches Licht, ergonomisches Sehen, gestärktes Vertrauen.
/// Entscheidende Parameter des Lichts: Lux – Kelvin – CRI-Wert
Egal, wo Licht benötigt wird: Lichtquellen sollten sich gegenseitig ergänzen, denn nur ein in der Gesamtheit stimmiges Lichtkonzept kann die Qualität der einzelnen Leuchten perfekt zur Geltung bringen. Darüber hinaus ist die Qualität der Leuchten wichtig, denn Licht ist nicht gleich Licht: Es unterscheidet sich immer durch die Zusammensetzung der Parameter wie Lichtintensität und Farbtemperatur. Für die Zahnarztpraxis wurden mit Blick auf die Bedürfnisse bei einer Behandlung klare Regeln definiert.
In der Norm EN ISO 9680 hat die EU Richtlinien für Behandlungsleuchten in der Zahnheilkunde formuliert. Die Parameter Lux (Lichtstärke) und Kelvin (Farbtemperatur) sowie der CRI-Wert (Farbwiedergabeindex) sind für die Qualität des Lichts maßgebend. Gemäß der Norm muss die Beleuchtungsstärke bei der Ausleuchtung der Mundhöhle bei mindestens 5.000 – 8.000 Lux liegen. Zum Vergleich: Der Behandlungsraum einer Praxis, soll mit 500 Lux ausgeleuchtet werden. Ein heller Sonnentag hingegen hat eine Beleuchtungsstärke von 100.000 Lux.
Die Farbtemperatur bestimmt den Farbeindruck einer Lichtquelle; dieser wird in Kelvin gemessen. Um anatomische Details, Verfärbungen und Strukturen der Zähne, Füllungen und der Mundhöhle bestmöglich hervorzuheben, muss die Behandlungsleuchte mindestens 5.000 Kelvin aufweisen. Dieser Wert entspricht einem kaltweißen Licht bzw. Tagesweißlicht. Das gelblich bis rötliche Licht einer Kerze hingegen entspricht etwa 1.500 Kelvin. Blaues Licht, wie es bspw. zum Aushärten von Composite-Materialien eingesetzt wird, hat einen Wert zwischen 10.000 und 16.000 Kelvin. Der CRI- Wert gibt an, wie natürlich die Farben wiedergegeben werden. Je natürlicher das Licht desto höher der Farbwiedergabeindex. Das Sonnenlicht beispielsweise hat einen CRI-Wert von 100. Die Leuchte der Behandlungseinheit sollte mindestens einen CRI von 90 aufweisen.
Das optimale Zusammenspiel dieser Licht-Parameter ist entscheidend: Bei der Verarbeitung von Füllungsmaterialien beispielsweise ist die Regulierung der Lichtintensität und der Lichtfarbe wichtig, da sie vor vorzeitigem Aushärten des Materials schützt. Es wird ein Licht benötigt, das keine Wellenlängen im unteren Frequenzbereich enthält.
/// Genaues Erkennen verlangt optimale Sicht
Perfekte Lichtverhältnisse sind die Voraussetzung für eine optimale Sicht. Sie ermöglichen dem Zahnarzt, gut und ermüdungsfrei zu sehen und die Situation im Mund des Patienten zu erkennen. Das Licht darf nicht so hell sein, dass Lichtreflexe, die in der Mundhöhle des Patienten entstehen, den Zahnarzt blenden. Wie sicher sich der Zahnarzt fühlt, beeinflusst die Präzision bei der Diagnosestellung und den Behandlungserfolg. Durch perfekte Ausleuchtung des Arbeitsfeldes ist der Zahnarzt in der Lage, kleinste Farbunterschiede und Kontraste wahrzunehmen sowie Strukturen und Oberflächen deutlicher zu erkennen.
/// Gesundes Sehen für mehr Qualität
Wichtig für ein gutes und effizientes Arbeiten ist auch die gleichmäßige Verteilung des Lichts, denn das entlastet den Arzt während der Behandlung. Ist das Behandlungsfeld nicht gleichmäßig ausgeleuchtet, springt der Blick des Zahnarztes häufig zwischen hellen und dunklen Bereichen hin und her. Das stellt hohe Anforderungen an das Auge des Zahnarztes und führt zu schneller Ermüdung. Der Zahnarzt verliert seine Konzentrationsfähigkeit, und dies erhöht an langen Arbeitstagen das Risiko, Fehler zu machen.
2001 haben Neurologen des Jefferson Medical College in Philadelphia herausgefunden[1], dass das Auge Lichtreize nicht nur visuell durch Stäbchen- und Zapfenzellen verarbeitet. Bei der Aufnahme des Lichts mit den Augen werden sogenannte Bio-Rezeptoren aktiviert, die hormonelle Prozesse in Gang setzen, indem sie Einfluss auf die Melatonin-Produktion ausüben. Ist der Melatonin-Spiegel niedrig, erhellt sich buchstäblich die Stimmung. Bei Dunkelheit steigt der Melatonin-Spiegel an, was Müdigkeit, geringere Konzentrationsfähigkeit und oftmals sogar Unbehagen mit sich bringt.
Diese Belastung des Auges wirkt sich sowohl körperlich als auch seelisch nachhaltig auf die Gesundheit des Zahnarztes aus. Eine Funktion zur Steuerung verschiedener Helligkeitsstufen und die optimale Positionierung unterstützt den Zahnarzt in den verschiedenen Phasen von der Diagnose bis zur Behandlung. Zudem kann er die Mundhöhle aus verschiedenen Winkeln ausleuchten, sich ein detaillierteres Bild machen. Das Gefühl von Sicherheit des Zahnarztes ist deshalb wichtig, um eine qualitativ hochwertige Diagnose und Behandlung zu gewährleisten.
/// Natürliches Licht stärkt Vertrauen
Auf der dritten Ebene steht das Wohlbefinden des Patienten. Er soll sich sicher und geborgen fühlen. Wenn er von der Untersuchungsleuchte geblendet wird, führt dies zu Unbehagen, er verliert unter Umständen das Vertrauen in den Behandler. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass der Patient das Licht nicht nur visuell wahrnimmt, sondern auch hormonell darauf reagiert. Wie beim Behandler auch beeinflusst Licht den Melatoninspiegel und damit die Stimmung. Vor allem bei ängstlichen Patienten kann das richtige Licht Entspannung und ein Sicherheitsgefühl hervorrufen, was eine Behandlung erleichtert und zur Behandlungsqualität beiträgt. Die Autoren der Studie fordern deshalb, die Nutzung des Lichts bei der Behandlung und der Raumgestaltung zu optimieren.
/// Zeitgemäße LED-Technologie zahlt sich aus
Sehen, Erkennen und Vertrauen sind also grundlegend für Behandlungserfolg und qualitativ hochwertige Diagnosen. Für den Zahnarzt ist es unumgänglich, über die Ausstattung seiner Behandlungseinheit mit modernen Leuchten nachzudenken. LED-Leuchten bieten hier die Möglichkeit, alle genannten Anforderungen in Bezug auf Helligkeit, Lichtfarbe und Farbwiedergabe zu erfüllen. Von Vorteil ist vor allem, wenn der Anwender alle drei Parameter flexibel einstellen kann. Naturnahes Licht ermöglicht ihm beispielsweise, die Zahnfarbe sofort an der Behandlungseinheit exakt zu bestimmen. Um Füllungsmaterial in Ruhe und ohne vorzeitiges Aushärten verarbeiten zu können, ist eine Reduzierung der Blaulichtanteile unumgänglich.
Eine zeitgemäße Technologie bringt auch ökonomische Vorteile mit sich: LED Leuchten sind langlebig und verbrauchen bei einem hohen Wirkungsgrad wenig Strom. Eine leichte Handhabung, beispielsweise durch eine berührungslose Bedienung über einen Sensor oder ein Touch Pad der Bedieneroberfläche, unterstützen zudem den Zahnarzt bei der Behandlung.
– KONTAKT
Dentsply Sirona
Sirona Straße 1
A-5071 Wals bei Salzburg
E-Mail: contact@sirona.com
Internet: www.sirona.com
[1] Action Spectrum for Melanin Regulation in Humans: Evidence for a Novel Circadian Photoreceptor. In: The Journal of Neuroscience, Aug. 15, 2001, 21(16):6405-6412, 6411. (http://www.jneurosci.org/content/21/16/6405.full.pdf+html): “These findings open the door for optimizing the use of light in both therapeutic and architectural applications”