Interview zum Thema IMPLANTOLOGIE

Rainer Woyna, Marketing Manager Neoss

3 Fragen an NEOSS

Auf die Implantologie warten künftig medizinische und wirtschaftliche Herausforderungen. Die Zahl der gesetzten Implantate wächst – und mit ihr auch die Anforderungen sowohl an die Zahnärztinnen und Zahnärzte wie auch ans Material. Welche Antworten findet die Industrie auf die Fragen nach den Technologien und Materialien der Zukunft?

Der dental:spiegel hat darüber mit Rainer Woyna gesprochen, der beim international erfolgreichen Implantat-Entwickler NEOSS seit 2006 das Produktmanagement und das Marketing verantwortet.

Herr Woyna, festsitzender Festsitzender Zahnersatz ist gefragt wie nie. Parallel wächst aber auch die Zahl der klinischen Komplikationen, mit denen der Zahnarzt konfrontiert ist. Ein paar Stichworte: Extraktionsalveolen, weiche Knochen, in zierte Gewebe, zu geringe Knochenverfügbarkeit, fehlgeschlagene Osseointegration. Mit welchen neuen Entwicklungen begegnet NEOSS diesen Herausforderungen?

Das Neoss ProActive® Edge ist der neueste Evolutionsschritt im Neoss-Implantatsortiment. Es kombiniert eine hervorragende Anfangsstabilität mit einem einzigartig vereinfachten Bohrprotokoll und mehr Sicherheit bei jedem Eingriff. Die bewährte Neoss ProActive® Oberfläche und die NeoLoc® Verbindung in Kombination mit dem neuen Gewindedesign und dem vereinfachten Bohrprotokoll gewährleisten eine vorhersehbare Stabilität bei weniger dichten bis zu dichten Knochenqualitäten. Die Behandlungsvorteile sind hervorragende Primärstabilität mit einem vereinfachten Protokoll also weniger Bohrschritte bei minimaler Knochenentfernung.

Auch hat Neoss basierend auf dem wissenschaftlichen und technischen Fortschritt der letzten Jahrzehnte ein Implantat entwickelt, welches Sinuslift und Implantat Insertion in einer Behandlungssitzung ermöglicht. Das Implantat mit 6,5 mm Durchmesser erzielt durch seine Form eine hohe Stabilität bei geringem Knochenangebot. Der Implantathals ist konisch mit weit nach oben gezogenen Gewindegängen die einen Art Keil bilden welcher auch bei geringer Knochenhöhe greift. Der breite Implantatkörper hat zwei Funktionen, er maximiert die Implantatoberfläche die mit dem Knochen in Kontakt steht und minimiert das Volumen, welches durch neuen Knochen regeneriert werden muss. Die abgerundete Spitze minimiert scharfe Kanten, die die Sinusmembran während der Insertion und der Heilung beschädigen könnten. Das Neoss Sinusimplantat hat die gleiche prothetische Plattform wie alle anderen Neoss Implantate und lässt sich so in den gängigen prothetischen Ablauf integrieren.

Die Behandlungskonzepte in der Implantat-Prothetik haben sich verändert. Ein Fokusthema ist die minimalinvasive Implantat-Therapie – ermöglicht durch digitale Technologien und moderne Implantat-Systeme. Welche Rolle spielen aus Ihrer Sicht digitale Lösungen für den Therapieerfolg?

Neoss setzt auf digitale Lösungen, so haben wir fünf ästhetische Heilungsabutments mit ScanPeg entwickelt. Diese haben die Funktion üblicher Heilungsabutments die im Verlauf der Wundheilung das Weichgewebe formen. In Kombination mit dem ScanPeg, welcher in das Heilungsabutment eingesetzt wird, kann eine digitale Abformung mittels eines Intraoralscanners erfolgen ohne die „biologische Abdichtung“ und den Heilungsprozess durch die Abformung zu unterbrechen. Die ästhetischen Heilungsabutments sind Bestandteil der Neoss Esthetiline Produktlinie und passen perfekt zu den definitiven Neoss Esthetiline Abutments und den individualisierten Abutments.

Neue Materialien, Technologien, Praxisausstattungen – die implantologische Zukunft wird sicher noch einige spannende Entwicklungen bereithalten. Viel diskutiert werden zurzeit zum Beispiel Biomaterialien im Hart- und Weichgewebemanagement. Wie wichtig ist für NEOSS grundsätzlich die Forschung in den Nebenbereichen der eigentlichen Implantat-Entwicklung?

Neoss hat mit der NeoGenTM eine neue Generation Membranen im Bereich der Hart- und Weichgewebemanagement etwas ganz besonders im Sortiment. Die einfache Handhabung und die Gewebeinteraktion von expandiertem PTFE mit erhöhter Barrierefunktion von verdichtetem PTFE werden kombiniert. Die titanverstärkte Membran ist aus drei Schichten aufgebaut.

  • Die äußere, weichgewebefreundliche PTFE-Schicht weist eine Bakterienresistenz auf;
  • die mittlere Schicht besteht aus widerstandsfähigem und dennoch stark formbaren Titannetz;
  • die innere PTFE-Schicht wiederum weist eine expandierte Textur auf, die eine vorhersagbare Hartgewebeintegration ermöglicht.

Kombiniert ergeben die Schichten eine Membran, die gut zu handhaben ist und die Augmentationsstelle vorhersagbar schützt.

Kurz: Die NeoGenTM titanverstärkte Membran wird chirurgisch unter die Mukosa gelegt, um die regenerative Heilung des Knochengewebes oder von Defekten am Knochen bzw. parodontalem Ligament in der Mundhöhle zu fördern und die Heilung von Knochendefekten zu verbessern. Die Membran hält das Weichgewebe davon ab, in den Defekt hineinzuwachsen und schafft Raum, damit sich dieser mit Knochen füllen kann.