KZBV warnt vor verheerenden Folgen der Budgetierung für die Patientinnen und Patienten

Krisenzeiten in der zahnärztlichen Versorgung
KZBV warnt vor verheerenden Folgen der Budgetierung für die Patientinnen und Patienten

Die derzeit schlechten gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen führen auch in der vertragszahnärztlichen Versorgung zu massiven Problemen – mit zunehmend negativen Folgen für die Patientenversorgung. Davor warnt die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) vor dem Hintergrund des heute stattfindenden Krisengipfels in der ambulanten ärztlichen Versorgung eindringlich und fordert die Bundesregierung zum unmittelbaren Handeln auf.

Verschärft wird diese Situation auch im neuen Jahr durch die mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) wiedereingeführte strikte Budgetierung. Hierzu erklärt Martin Hendges, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV: „Die Budgetierung hat auch im vertragszahnärztlichen Bereich massive Auswirkungen auf die Versorgung, die de facto Leistungskürzungen gleichkommen und auf diese Weise unmittelbar die Sicherstellung der Patientenversorgung gefährden. Ändern sich die aktuellen, verheerenden Rahmenbedingungen nicht, sind die Praxen gezwungen, sich organisatorisch auf die Mittelbegrenzung einzustellen. Patientinnen und Patienten müssen dann etwa mit längeren Wartezeiten bei der Terminvergabe rechnen. Betroffen davon sind vor allem Patientinnen und Patienten, die an der Volkskrankheit Parodontitis leiden. Dies ist umso fataler, da diese Krankheit unter anderem unmittelbar in Wechselwirkung zu Diabetes mellitus steht und Einfluss auf weitere schwere Allgemeinerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und rheumatische Erkrankungen nimmt. Um langfristige negative Folgen für die Mund- und Allgemeingesundheit der Bevölkerung noch abzuwenden, muss die Politik daher jetzt handeln und adäquate Bedingungen schaffen, die es dem zahnärztlichen Berufsstand erlauben, die bewährten inhabergeführten Praxisstrukturen zu erhalten und eine wohnortnahe, flächendeckende Versorgung sicherzustellen.

Zusätzlich kämpfen Zahnarztpraxen bereits seit Jahren sowohl mit einer durch den Gesetzgeber forcierten überbordenden Bürokratie als auch mit dem Fachkräftemangel. Hinzu kommt, dass die Politik eine praxisorientierte Ausgestaltung der Digitalisierung bisher schuldig blieb. Allein diese demotivierenden Rahmenbedingungen erschweren es Praxisinhaberinnen und Praxisinhabern, eine Nachfolgerin bzw. einen Nachfolger zu finden. Immer mehr Praxisschließungen sind die Folge; dies betrifft vor allem den ländlichen Bereich.

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